FAQ

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Sind Füchse eine Gefahr für Menschen, Haus- oder Nutztiere?

Nein, von Füchsen geht grundsätzlich keine nennenswerte Gefahr für Menschen aus. Die in den Medien oft verbreitete Panik vor Krankheiten ist bei sachlicher Betrachtung ungerechtfertigt und dient i.d.R. nur als vermeintliches Argument für die Jagd auf Füchse. Die Risiken, die von manchen Wildkrankheiten ausgehen, sind keineswegs auf Füchse beschränkt, und allgemein sehr gering. Durch einen respektvollen Umgang mit Wildtieren und einfache Hygienemaßnahmen lassen sich die ohnehin minimalen Risiken wirksam minimieren.

Eine potentielle Gefahr für Haus- oder “Nutz“-Tiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hühner, Enten, etc. von einem Fuchs erbeutet zu werden, lässt sich durch eine verantwortungsbewusste und sichere Haltung der Tiere ausschließen. Dafür trägt jeder Halter von Tieren selbst die Verantwortung. Wer seine Tiere nicht fachgerecht und sicher unterbringt (z. B. weil Kosten gescheut werden oder es an den nötigen Kenntnissen mangelt), der sollte die Schuld bei etwaigen Verlusten nicht bei einem Wildtier suchen, welches lediglich seinem natürlichen Verhalten nachgeht, sondern bei sich selbst. Die Übertragung von Krankheiten von Füchsen auf Haustiere ist extrem unwahrscheinlich und das minimale Risiko lässt sich auch hier durch einfache präventive Maßnahmen (z. B. durch Impfungen und regelmäßige Entwurmung der Haustiere) sehr gut kontrollieren.

Das Töten von Füchsen z. B. im Rahmen der Jagd ist übrigens kein geeignetes Mittel, um Wildkrankheiten einzudämmen oder das Risiko für Menschen oder Haus- bzw. “Nutz“-Tiere zu reduzieren. In vielen Fällen wird durch die Jagd und die damit verbundene Zerstörung von Sozialverbänden und Revierstrukturen die Verbreitung von Wildkrankheiten eher noch gefördert. So hat eine Studie erst kürzlich gezeigt, dass eine intensive Bejagung von Füchsen dazu führen kann, dass die Befallsrate mit dem Fuchsbandwurm sogar deutlich ansteigt. Eine andere Studie hat gezeigt, dass die Jagd auf Füchse sogar das Risiko für Menschen erhöhen kann, sich mit der Lyme-Borreliose zu infizieren. Die Zusammenhänge sind also sehr komplex und die negativen Folgen der Fuchsjagd sind unabsehbar, während ihnen nach wissenschaftlicher Erkenntnislage i.d.R. keinerlei positive Effekte gegenüberstehen. Als wirksam haben sich hingegen unblutige Ansätze erwiesen. Durch Impfköder wurde die Tollwut in Deutschland besiegt, so dass Deutschland seit dem Jahre 2008 offiziell als frei von (terrestrischer) Tollwut gilt. Es gibt auch bereits wissenschaftliche Untersuchungen, die die Möglichkeit zur effektiven und tierschutzgerechten Bekämpfung des Fuchsbandwurms mithilfe von Entwurmungsködern belegen, wohingegen die intensive Bejagung von Füchsen deutschlandweit in den letzten Jahrzehnten keinerlei positive Effekte hatte...

Von Füchsen geht also praktisch keine Gefahr aus, sondern man kann sagen, dass Füchse tatsächlich enorm wichtig für einen gesunden Wildbestand sind und auch Menschen vor gefährlichen Krankheiten schützen: Füchse gelten als „Gesundheitspolizei“ der Tiere, da sie vorwiegend kranke und schwache Tiere erbeuten und auch Aas nicht verschmähen. So beseitigen sie Krankheitsherde frühzeitig und schützen somit andere Tiere vor einer Ansteckung. Da die Hauptbeute der Füchse Mäuse sind, schützen sie uns beispielsweise vor einer übermäßigen Ausbreitung von Hantaviren, die in Deutschland vor allem durch die Rötelmaus übertragen werden.

(Stand: 16.06.2017)