Informationen über Rotfüchse

Fähigkeiten


Regulierung der Körpertemperatur beim Rotfuchs

Fuchswelpen können in den ersten Lebenstagen ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren. Sie sind in dieser Zeit auf die Körperwärme und Nähe ihrer Mutter angewiesen, die sie daher in dieser Zeit auch höchstens für einige wenige Minuten im Bau alleine lassen kann. In dieser Zeit ist die Fuchsfamilie auf die Nahrungsversorgung durch den Rüden oder andere Familienmitglieder (meist ältere Geschwister der Welpen) angewiesen.

Später verfügen Füchse über verschiedene Methoden, um ihre Körpertemperatur zu regulieren:

Füchse können am Körper unter ihrem dichten Fell nicht schwitzen. Deshalb können sie ihre Körpertemperatur nicht so wie wir Menschen über die Verdunstungskälte von Schweiß auf der Haut senken. Nur an den Pfoten können Füchse schwitzen, doch die Regulation der Körpertemperatur erfolgt beim Rotfuchs zum Großteil über die Atmung. Über eine beschleunigte Atmung (Hecheln), ein leicht geöffnetes Maul und eine etwas eingerollte Zunge kann durch die Verdunstungskälte des Speichels auf der gut durchbluteten Mundschleimhaut Wärme an die Umgebungsluft abgegeben und die Körpertemperatur gesenkt werden.

Auch durch sein Verhalten kann ein Fuchs Einfluss auf seine Körpertemperatur nehmen. Bei großer Hitze vermeiden Füchse oft unnötige Aktivitäten und suchen einen kühlen, schattigen Ruheplatz auf, begeben sich in einen Bau oder graben sich flache Erdmulden, wobei die oberste, warme Erdschicht entfernt wird.
Bei sehr schlechtem Wetter begeben sie sich in den schützenden Bau. An kalten aber trockenen Tagen begeben sie sich gerne an einen sonnigen und idealerweise windgeschützten Ort, um sich von den Sonnenstrahlen wärmen zu lassen. Um unnötigen Wärmeverlust zu vermeiden, rollen sich Füchse zum Schlafen ein, stecken ihre Schnauze unter die Schwanzwurzel und bedecken ihr Gesicht mit dem buschigen Schwanz. Somit werden die dünner behaarten Gesichtspartien vor Kälte geschützt. Beim Ausatmen wärmt die warme Atemluft den Körper und beim Einatmen wärmt die Körperwärme die kalte Umgebungsluft für die Atemwege vor.

Natürlich ist der Fellwechsel auch ein wesentlicher Mechanismus zur Anpassung an die jahreszeitlich bedingten Temperaturunterschiede und trägt somit zur maßgeblich zur langfristigeren Temperaturregulierung bei.

Andere Fuchs-Arten nutzen gezwungenermaßen noch extremere Strategien zur Wärmeregulierung. So besitzt der Fennek als Wüstenbewohner beispielsweise besonders große Ohren, über die er ähnlich wie ein Elefant seine Temperatur regulieren kann. Polarfüchse, die im anderen klimatischen Extrem der arktischen Tundra leben, haben wiederum viel kleinere Ohren und eine etwas kürzere Schnauzen als Rotfüchse, um keine unnötige Wärme zu verlieren. Gleichzeitig besitzen Polarfüchse eine schwarze Haut und durchsichtige, hohle Deckhaare. So wird jeder Sonnenstrahl wie durch Glasfasern bis zur Haut geleitet, wo er von der stark pigmentierten Haut absorbiert und in Wärme umwandelt wird.

(Stand: 17.09.2017)